Weihnachten ist selten nur besinnlich…

Für viele Paare ist es eine Zeit, in der Erwartungen, Müdigkeit und alte Rollen besonders deutlich werden.

Wer organisiert was?
Wo feiern wir?
Wie viel Nähe ist „richtig“ – und wie viel Rückzug erlaubt?

Oft sprechen Paare in diesen Tagen mehr über Abläufe als über sich.
Und wundern sich, warum trotz Kerzenlicht keine echte Nähe entsteht…

Ein sanfter Perspektivwechsel:
Nicht alles muss harmonisch sein - aber es darf ehrlich sein.
Manchmal ist das größte Geschenk an den Feiertagen nicht mehr Zeit –
sondern ein echter Moment miteinander.

Versucht mal dieses hier:
10-Minuten-Feiertagsübung für Paare

1. Rahmen setzen – 1 Minute
Setzt euch nebeneinander oder gegenüber.
Handys weg, kein Fernseher, kein „wir müssten noch“.
Eine Kerze kann helfen, ist aber kein Muss.

2. Ankommen – 2 Minuten
Schließt kurz die Augen (oder schaut auf einen Punkt).
Atmet ein paar Mal ruhig ein und aus.
Spürt: Ich bin hier. Wir sind hier.

3. Teilen – 6 Minuten
Jede*r hat 3 Minuten Redezeit, ohne Unterbrechung.

Beantwortet nacheinander diese beiden Sätze:

  • „Was war heute für mich innerlich anstrengend?“

  • „Was hat mir heute gutgetan – auch wenn es klein war?“

Die andere Person hört nur zu.
Kein Kommentieren. Kein Nachfragen. Kein Trösten.

4. Abschluss – 1 Minute
Sagt euch gegenseitig nur einen Satz, zum Beispiel:

  • „Danke fürs Teilen.“

  • „Ich sehe dich.“

  • oder einfach: „Schön, dass wir kurz angehalten haben.“

Mehr braucht es nicht.

Das tolle an dieser Übung ist:

  • Sie reduziert Leistungsdruck („Wir müssen reden“)

  • Sie schafft emotionale Nähe ohne Konfliktpotenzial

  • Sie ist auch dann möglich, wenn wenig Energie da ist

Und noch GANZ WICHTIG:
Wenn ihr merkt, dass es euch schwerfällt oder Widerstand auftaucht – auch das gehört dazu. Nähe entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Erlaubnis.

Herzlich,

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Mental Load in der Partnerschaft